Die A26-Ost ist ein Millionengrab mit zweifelhaftem Nutzen:

  • Erschütterungen, die über den Moorboden nach Moorburg und Bostelbek getragen werden bedrohen massiv die ältere Bausubstanz. Gepaart mit der besonderen Situation Moorburgs, dass viele Häuser aufgrund mangelhafter Pflege durch den den Moorburgern aufgezwungenen Eigentümer (Stadt Hamburg) baufällig sind, wiegen diese Erschütterungen sehr schwer und es ist zu befürchten, dass die vorgeschädigte Bausubstanz überdurchschnittlich stärker leidet als in Stadtteilen mit intakterer Bausubstanz. Ferner steht zu befürchten, dass Ausgleichszahlungen nicht für die bestehende, dann geschädigte Bausubstanz genutzt werden und/oder aber der Eigentümer seine Forderungen bezüglich entstehender Schäden nicht geltend macht.
  • Durch den Bau der A26-Ost wird es bereits lange vor der Betriebsphase zu Lärmbelästigung in Moorburg und Bostelbek kommen. Eine ausreichende Beschränkung der Lärmemissionen während der Bauphase kann aus den Planungsunterlagen nicht entnommen werden.
  • Der Streckenverlauf der A26-Ost sieht ein Abschneiden des östlichen Moorburgs von wichtigen Entwässerungssystemen vor. Insbesondere eine Verengung der Querverbindung der Verbindung der Entwässerungssysteme Moorburg und Hohenwisch über die Moorburger Landscheide zu den im Westen liegenden Schöpfwerken ist, vor dem Hintergrund der Aktualität von Flutereignissen nicht hinnehmbar. Der Kessel aus A26-Ost, Moorburger Spülfeldern und Moorburger Hauptdeich kann so bei Flutereignissen nicht ausreichend entwässert werden. Insbesondere wird durch Teilrekultivierung der Spülfeld-Anlage die Wasserzufuhr in das Hohenwischer Grabensystem erhöht.

Des Weiteren wird das Entwässerungssystem Bostelbek über eine Verengung des Abzugsgraben Harburg beeinträchtigt. Somit würde auch die Kessellage Bostelbeks zwischen A26-Ost und Harburger Bergen verstärkt. Der Hochwasserschutz wird laut Erläuterungsbericht nur an den bestehenden Deichanlagen beachtet, eine verringerte Kesselfläche wird nicht betrachtet.

  • Die geplante A26-Ost führt zwar nicht direkt durch das wichtige Wasserschutzgebiet Süderelbmarsch/Harburger Berge, welches 50% der Fläche aller Hamburger Wasserschutzgebiete darstellt. Der Bau und der Betrieb der A26-Ost könnte jedoch über die Moorburger Landscheide hochbelastete Sedimente aus den Moorburger Spülfeldern in dieses für Hamburg wichtige Trinkwasserentnahmereservoir tragen. Vor dem Hintergrund, der sich in den letzten zwei Jahren stark verschärften Trinkwasserprobleme Hamburgs ist ein Bau der A26-Ost mit den beschriebenen Folgen nicht vertretbar. Auch der Transport wassergefährdeter Stoffe auf der A26-Ost, welche über die Moorburger Landscheide Richtung Wasserschutzgebiet entwässert wird, stellt ein weiteres Risiko für das Hamburger Grundwasser dar.
  • Die derzeitig geplante Streckenführung der A26-Ost verläuft durch wichtige Biotopflächen, die es zu schützen gilt. Ferner kommt es zu einer Verlagerung von Hafenverkehr durch Wohngenbiete in Moorburg, Bostelbek und Wilhelmsburg. Die von Umweltverbänden vorgeschlagene Alternative des bedarfsgerechten Ausbaus des Veddler Damms verläuft auf bereits versiegelten Flächen und ist somit ökologisch zu bevorzugen.
  • Die Verkehrsprognose, auf welche sich der Bau der A26-Ost stützt und die eine Erhöhung des Frachtaufkommens im Hamburger Hafen auf 2019mio Tonnen im Jahre 2020 ist mit 126 mio Tonnen nicht nur verfehlt worden, das Frachtaufkommen ist sogar im Vergleich zu 2008 um 10% gesunken. Der Hafen unterliegt einer Transformation, die in der Bedarfsplanung nicht beachtet wird. Ferner wurden Umweltbelastung und Klimawandel bei der Bedarfsplanung ausgeblendet.
  • Der Erläuterungsbericht der Planfeststellungsunterlagen bezieht sich (in Kapitel 1.4.2) auf den Hafenentwicklungsplan und erwähnt, dass der betrachtete Bauabschnitt 6a sich komplett im Hafenentwicklungsgebiet Zone I befindet. Zum einen ist der Hafenentwicklungsplan von 2012 veraltet und es soll eine Neuauflage dessen geben, zum anderen ist im Koalitionsvertrag des Rot-Grünen Senats eine Nutzung des Hafenerweiterungsgebietes in dieser Legislaturperiode ausgeschlossen worden, entsprechend verstößt der Bau gegen diesen Koalitionsvertrag.

Video von der Trasse der A26 Ost: https://youtu.be/TDYKq3P7yOg